21 Reisebericht: Fahrt von Colorado zurück an die Ostküste

 

Reisezeit: 8. - 20. Oktober 2013

Gefahrene Kilometer: 3'281 Kilometer

Besuchte Staaten: Colorado, New Mexico, Texas

(Nur Durchfahrt Louisiana, Mississippi & Alabama)

Durchschnittstemperatur tagsüber: ca. 27 Grad

 

Viele Kilometer gefahren - Spinnenphobie aktiv therapiert - Wüstenstürme durchfahren - uns auf einem Kunstwerk verewigt - von Footballfieber erwischt - Museum vom Lieblingsgetränk besucht - Texanisches BBQ Fleisch gegessen - Meeresluft eingeatmet - Temperaturunterschiede von 35 Grad erlebt - Ohren gespitzt beim Südstaatenakzent

 

 

Wir verliessen Utha und fuhren ostwärts in den nächsten Bundesstaat nach Colorado. Unser ursprünglicher Plan, hätte Colorado im Sommer vorgesehen. Geplant war die Rocky Mountain Gegend zu bewandern und mit Bagheera einige Trails nahe Silverton zu fahren. Es ist aber bereits Herbst und wir müssten unsere Pläne ein wenig den Verhältnissen anpassen: Wandern und Offroaden im Schnee auf mindestens 2'500MüM machen uns weniger Spass. 

 

 

Wir fuhren ins südliche Cortez, den hier versteckt sich ein Mountainbike-Paradies. Der Singletrack bei Phils World machte riesig Spass. Teilweise fühlten wir uns wie auf einer Achterbahn und wir genossen die flowige Fahrt.....bis mein geschultes Spinnenauge eine Vogelspinne mitten auf dem Trail entdeckte. Mike schoss gleich ein paar Fotos. Ich hingegen beobachtete das Ganze mit Abstand und war immer abfahrtsbereit. 

  

Nach wochenlangem Schönwetter fing es mit unserer Ankunft in Durango an zu regnen. Gemütlich im Innenraum besprachen wir den weiteren Verlauf unserer Reise. Die geplanten Nationalpärke und National Monuments in Colorado sowie auch in New Mexico mussten, wir wegen des anhaltendem Shut Downs, von unserer Liste streichen. Wir beschlossen Colorado zu verlassen und im Eiltempo durch New Mexico zu fahren, um möglichst rasch in Texas anzukommen. Wir fuhren insgesamt über 1'200km durch eintönige Landschaften und wurden von Regen und Sandstürmen begleitet. Kaum überfuhren wir die Bundesstaatsgrenze nach Texas zeigte sich die Sonne wieder und das Thermometer stieg rasant auf 30 Grad an. 

 

Wir fuhren auf einem Abschnitt der Route 66 und machten einen Stopp in Amarillo, um das Cadillac Ranch Kunstwerk zu besichtigen. Die 10 alten Autos wurden mit der vorderen Hälfte in ein Maisfeld eingegraben. Das Kunstwerk soll die Freiheit symbolisieren, die das Auto mit sich brachte. Besucher werden aufgefordert ihre farblichen Spuren zu hinterlassen und dass liessen wir uns nicht zwei Mal sagen. Ausgerüstet mit Spraydose verwirklichten wir uns auf den Autos, denn schliesslich erleben wir durch Bagheera ebenfalls ein Stück dieser besagten Freiheit.

 

Kurz vor der Grossstadt Dallas machten wir einen Abstecher nach Fort Worth.

Diese Stadt wird auch Cowboytown genannt und wir besichtigten die Stockyards, die sozusagen das Cowboyzentrum bilden.

 

Wir schlenderten durch die WildWest Läden und sahen der Parade der bekannten Longhorns zu, bevor wir weiter auf den Camping nach Arlington fuhren.

 

Es waren nicht nur die versprochenen wärmeren Temperaturen, die uns so schnell nach Texas brachten, sondern wir hatten uns Tickets für das American Football Game in Dallas gekauft.

 

Die Dallas Cowboys gegen die Washington Redskins im unglaublichen AT & T Stadium, welches bis zu 108'000 Fans fassen kann......was will man mehr als Football-Fan!! Mit dem Taxi fuhren wir 3 Stunden vor Spielbeginn ins Stadium und liessen uns vom Vorprogramm unterhalten. Pünktlich um 19:30 Uhr fing das Spiel an und wir fieberten mit den Cowboys mit. Es half und zu unserer Freude gewannen die Cowboys mit 31:16.

 

Bevor wir am nächsten Tag Dallas verliessen, besuchten wir noch die Texas State Fair. Dies ist eine überdimensionale „Chilbi“ mit Bahnen, Ess- und diversen anderen Verkaufsständen (Schmuck, Autos, Tiere etc.). Bei strömenden Regen assen wir die bekannten Corn Dogs  und eine riesige Portion Fries. Bevor es uns endgültig schlecht wurde, verliessen wir den Jahrmarkt wieder und machten uns auf Richtung Waco.

 

Dort besuchten wir das Museum von Sodagetränk Dr. Pepper. Naja nicht alles in Texas ist super gross --- das Museum war super klein und nicht so ganz das, was wir uns vorgestellt hatten.

 

Wir fuhren weiter in die Barbecue (BBQ) Hauptstadt von Texas nach Lockhart. Dort assen wir uns durch die verschiedenen Fleischsorten und verliessen das historische Black’s BBQ Restaurant total vollgegessen.

 

Als nächstes Ziel stand Houston auf dem Plan. Wer kennt den Spruch schon nicht: „Houston wir haben ein Problem“, der damals das Mission Control Center in Housten von der Apollo 13 Crew erhielt.

 

Genau, den Ort wollten wir uns live ansehen – Das Johnson Space Center der NASA. Das Areal ist 655 Hektar gross und beschäftigt 14'000 Mitarbeiter.

 

 

Hier werden die US-Astronauten ausgebildet und für das Leben im All vorbereitet. Nebst den verschiedenen Exponaten und Kurzfilmen konnte man mit einem geführten Tram das Areal erkunden. Wir sahen von aussen das Mission Control Zentrum und die Anlage mit den Vakuumkammern. Genauer betrachten durften wir das Shuttel Avionics Integration Laboratory mit dem Mock-up Space Shuttel OV-095 und die Saturn Rakete, die es leider nie ins All geschafft hat. Als Abschluss bestaunten wir, sehr zur Freude von Mike, noch eine Ausstellung zu Leonardo Da Vinci’s Werken.

 

Um uns von den Fahrtagen in Texas noch ein wenig zu erholen, fuhren wir an die Küste auf die Galveston Island. Von dort fuhren wir weiter in den Staat Louisianna. Wir steuerten gleich die bekannte Stadt New Orleans an. Eigentlich planten wir die Stadt genauer unter die Lupe zu nehmen, aber wir konnten uns dann doch nicht überwinden. Umso näher wir der Stadt mit der grossen Zivilisation kamen, umso weniger hatten wir. Wir müssen es langsam akzeptieren, dass wir einfach keine Stadtmenschen sind :). Deshalb fuhren wir weiter entlang der Küste durch den Staat Mississippi und Alabama.

 

Nun befinden wir uns wieder im Staat Florida und werden uns paar Ferientage gönnen (ja Reisen ist anstrengend), bevor unsere Reise sich langsam dem Ende zuneigt und wir wieder zurück nach Baltimore fahren werden.

Fazit

Colorado

Wegen dem Shut Down konnten wir keinen von uns geplanten Nationalpark, National Monuments oder Museen besuchen. Wir sahen eigentlich nichts von Colorado. Der schöne Teil liegt wohl nördlich in den Rocky Mountains oder südlich bei Silverton und Umgebung. Eisenbahn-Fans kommen hier auch auf ihre Kosten.

 

New Mexico

Wir sind eigentlich nur durchgefahren und haben nichts besucht. Die Landschaft kam uns sehr öde und eintönig vor (Wüstenlandschaft).

 

Texas

Texas war zu unserer Überraschung sehr bewohnt (2. dichtest bewohnter Staat nach Kalifornien). Was uns ebenso überraschte war das Klima. Die hitzigen und schwülen Temperaturen von teils über 30 Grad liessen uns ab und zu eine Klimaanlage in Bagheera vermissen. Ich will gar nicht wissen wie heiss es hier im Sommer ist. Ansonsten ist in Texas alles ein wenig grösser, konservativer und es hat mehr Kirchen- als Fastfoodwerbungen an den Strassenrändern. Zu unserem Erstaunen fanden wir aber wenig Hinweise auf ihre politische Ausrichtung…keine Obama-Gegner Sticker auf den Autos oder sonst der gleichen. Auch laufen hier nicht alle mit den Cowboyhüten und Knarre durch die Gegend.

 

Das Dallas Cowboys Game war aber eines unserer Highlights und war so gigantisch…gross, grösser, Texas. Jeder der in der Nähe von Houston ist, sollte sich einen Tag im Space Museum gönnen, das ist wirklich sehr interessant.

 

Louisianna, Mississippi & Alabama

Wir sind durch die Staaten in 3 Tagen gefahren und haben somit eigentlich nichts gesehen. Louisianna Küste ist mit Sumpflandschaft bestückt, sowie auch die Teile von Mississippi und Alabama. New Orleans ist wohl die bekannteste und grösste Stadt, die man unterwegs besuchen kann. Achtung Camping in New Orleans Downtown ist schweine teuer: 96$ pro Nacht!!