17 Reisebericht: Entlang der Küste von Washington

Reisezeit: 8. - 15.  August 2013

Gefahrene Kilometer: 958 km

Besuchte Staaten: Washington

Durchschnittstemperatur tagsüber: ca. 20 Grad, nachts ziemlich kalt

 

Wieder in die USA eingereist – schöne Küstenabschnitte gesehen – beim Sprint Boat Race mitgefant– Krebs gegessen - Vampir- und Werwolfgebiet besucht – durch den Regenwald gelaufen – Skimboard gesurft

Nach fast einem Monat Kanada reisten wir wieder in die USA ein. Der Grenzübergang in den Staat Washington verlief ohne Probleme und ausser unseren Pässen wollte man nichts sehen.

Die kommenden Kilometer riefen bei uns Erinnerung hervor. Im Jahr 2010 mussten wir am letzten Tag unserer Alaska-Reise den gemieteten Truckcamper in der Ortschaft Blaine abgeben. Auf dem Weg dahin beschlossen wir damals, dass wir eines Tages eine längere Reise durch Amerika machen werden. Nun 3 Jahre später ist es soweit und wir fuhren den uns bekannten Abschnitt nochmals.

 

Bei schönstem Wetter fuhren wir über die Fidalgo - und Whidbey Island. Um mit der Fähre nach Port Townsend zu kommen, mussten wir erst 3 Stunden Wartezeit überbrücken. In der Warteschlange lernten wir Guy kennen, der von unserer Bagheera angetan war. Wir erfuhren, dass er mit seinem befreundeten Paar aus Anacortes unterwegs an ein Sprint Boat Race war.

 

Kurzerhand fragte er uns, ob wir nicht auch mitkommen wollen, den der Event sei immer ein riesiger Spass. Wir überlegten nicht lange und fuhren nach Port Angeles ans Race. Vor Ort lernten wir das Ehepaar Anne & Ron kennen, die sich zusammen mit Guy einen riesen RV teilten. Wir wurden gleich herzlich empfangen und zum Krebsessen eingeladen. 

 

Am nächsten Tag ging es schon um 6 Uhr früh los und die ersten Besucher für das Race stürmten aufs Gelände. Das Rennen selber startete um 10 Uhr und endete am späten Nachmittag. Guy hatte nicht zu viel versprochen: es hat riesen Spass gemacht!! 

 

Nach dem super Weekend fuhren wir weiter entlang des Olympic National Parks in die seit der Erscheinung des Twilight Roman bekannten Ortschaft La Push.

Die Indianer Ortschaft liegt direkt an der Küste und hat wirklich was Mystisches an sich, wenn der Nebel über den Strand zieht. Vor Ort verabschiedeten wir uns von Anne & Ron sowie von Corey, die wir ebenfalls am Boat Race kennengelernt haben.

  

Weiter im Vampirfieber fuhren wir in die Ortschaft Forks. Bis 2005 war der kleine Holzfällerort nur ein winziger Punkt auf der Karte, doch dann erschien das erste Twilight Buch. Nachdem 2008 der erste Film zum Buch gedreht wurde, stieg der Tourismus vor Ort um 600% an. Zu unserer Überraschung wurde aber eigentlich kein einziger Teil des Filmes vor Ort gedreht und die Stadt versucht nun einfach aus allem noch Kapital zu machen.

 

Daher fuhren wir weiter in den Olympic National Park um zum Hoh Rainforest zu gelangen. Vor Ort liefen wir einen kurzen Trail durch den moosbedeckten Regenwald mit den riesigen alten Bäumen.

Vom Regenwald ging es direkt an die Pazifikküste genauer nach Ocean City. Hier darf man den kilometerlangen Sandstrand mit dem Auto befahren und mittendrin parken. Wir suchten uns mit ca. 500 Möven einen einsamen Strandabschnitt, damit Mike auch direkt sein neues Skimboard austesten konnte. Gegen den Abend fuhren wir an den untersten Spitz der Halbinsel um die vorbeischwimmenden Grauwale und Seehunde zu beobachten. Nicht umsonst hat der Staat seinen Übernamen Evergreen State, mit anderen Worten an dieser Küste regnet es überdurchschnittlich viel. So kam es und auf unserer Weiterfahrt Richtung Süden regnete es den ganzen Tag. Trotz dem schlechten Wetter marschierten wir noch zum Cape Disappointment und hielten vergebens nach Walen Ausschau.

 

Wir fahren nun weiter südlich entlang der Oregonküste und diese sollte laut Beschreibungen von unserem Reiseführer genau unser Ding sein.

Fazit

Wir haben nur einen kleinen Teil des Staates gesehen und sind nicht ins Landesinnere gefahren. Die Washingtonküste ist bekannt für das raue Wetter, die Strände und die immergrünen Wälder und genau dies gefällt uns so gut. Auch wenn die Sonne scheint, ist der Wind und das Wasser immer noch sehr kalt. Am Strand liegen keine Sonnenanbeter mit ihren riesigen Badetüchern, sondern man findet einige Spaziergänger und vor allem Surfer in ihren voll Körper Wetsuits, die sich an ihrem Feuer aufwärmen. 

 

Boat Race

Wieder einmal mehr, war Bagheera „Schuld“, dass wir an diesen Event eingeladen wurden. Der Landy bringt uns immer wieder in Kontakt mit den Einheimischen und das freut uns sehr. Solche Events machen die Reise unvergesslich.

 

Olympic National Park

Der Park ist ein wenig anders als die bis jetzt von uns besuchten Parks. Es gibt keine Strasse die durch den Park führt, sondern die Strasse führt eher entlang des Parkes. Ab und zu gibt es eine Einfahrtsstrasse in den Park rein, die man dann aber auch wieder rausfahren muss. Am besten erkundet man den Park wahrscheinlich mit einem mehrtägigen Backcountry Trip. Man sollte aber gut ausgerüstet sein, den in dieser Gegend gehört der Regen zum Alltag.

 

Twilight Hysterie

Ich muss es nicht verheimlich und oute mich als grosser Twilight Fan und habe mich daher auf die Ortschaft La Push und Forks gefreut. Enttäuscht war ich dann aber, als ich erfahren habe, dass die Filme gar nicht vor Ort gedreht wurden und die Buchautorin anscheinend auch nie Zeit in der Gegend verbracht hatte. Damit die Touristen auch zufrieden sind wurden dann doch noch 2, 3 Fotosujets wie z.B. Bella’s Auto aufgestellt.