16 Reisebericht: British Columbia, das Mountainbike Paradise

Reisezeit: 3. – 8. August2013

Gefahrene Kilometer: 1'154km

Besuchte Provinzen: British Columbia B.C.

Durchschnittstemperatur tagsüber: ca. 25 Grad

Viel Downhill gefahren – auf einem Motorcross Camping übernachtet – Olympia Luft geschnuppert – Viele Style und Gepose gesehen – den Ausblick auf den Pazifik genossen – durch Downdown Vancouver gefahren – Kanada wieder verlassen

 

Nachdem wir uns in Alberta von Simone und Michi mit Defender Fritz verabschiedet haben, fuhren wir weiter westlich in die Provinz British Columbia. Unser erster geplanter Stopp im Yoho Nationalpark fiel sprichwörtlich ins Wasser. Bei Regen und verhangenen Wolken zogen wir daher gleich weiter nach Golden, wo wir in einer schönen Recreation Area direkt am See unser Zelt aufschlugen. 

Golden bzw. das Kicking Horse Mountain Resort ist vor allem im Winter sehr bekannt. Von den 106 Skipisten – mit teils bis zu 1‘260m Höhenunterschied - sind mehr als 60% nur für erfahrene Cracks oder Profiskifahrer geeignet. 

 

Im Sommer wird das Gebiet von Mountainbiker, die gerne Downhill fahren, belagert. Das erste Mal auf unserem Trip entschlossen wir uns ebenfalls nicht den Berg hochzufahren, sondern den Sesselift zu benutzen, um schliesslich einfach nur bergab zu fahren.

 

Neben all den Downhill-Biker kamen wir uns anfangs mit unserem All-Mountainbike zwar ein wenig komisch vor, aber wir liessen uns nicht einschüchtern. Wir montierten zusätzlich noch unsere Knie- und Schienbeinschoner und los ging der Spass. Wir nutzten unser Tagesticket aus und fuhren den ganzen Tag den Berg runter, bis meine Unterarme so schmerzten, dass ein Halten des Lenkers nicht mehr gut möglich war. Später genossen wir noch einen Drink auf der Veranda einer Bar und schauten den Profis, die alle am nächsten Tag ein Rennen hatten, beim Training zu. 

 

Unsere Weiterfahrt führte uns nach Kamloops. Wir hatten Directions zu einem günstigen National Forest Camping, der aber einige Kilometer ab von der Strasse lag. Wir fuhren einsam auf Schotterpisten durch den Wald bis am Ende der Piste ein See auftauchte und zu unserem Erstaunen ein reges Treiben herrschte: Familien mit Camper, Motorcross-Bikes und ATVs.

 

Der Camping Host klärte uns dann schnell auf: wir sind auf einem Motorcross Camping gelandet. Rund um den Camping gab es unzählige Trails quer durch den Wald. Da wir die einzigen Camper ohne Motocross-Bike waren, hatte der Motorcross-Club Mitleid und schenkte uns die Übernachtung. Das Treiben auf dem Camping war genial zum Beobachten: Vor allem die Kids waren ein Highlight, teils konnten die besser mit dem Motorrad fahren als sie Laufen konnten.

 

Nach einer 2-stündigen Fahrt erreichten wir das bekannte Wintersportort Whistler. Wir hatten uns ein kleines Bergdorf vorgestellt und wurden überrascht von der Grösse und den vielen Touristen. Ca. 20km ausserhalb fanden wir einen netten primitiv Campground, von dem wir am nächsten Tag in die Stadt fuhren.

 

Am ersten Tag fuhren wir mit unseren Mountainbikes erst einmal einen technischen Singletrack von der Talstation aus. Später konnte sich Mike auch noch im Skatepark vor Ort austoben, während ich endlich mein Buch fertig lesen konnte. Am nächsten Tag wagten wir uns dann mit hundert anderen Bikern auf den Sessellift um die Downhillstrecken zu testen. Hier sah man Alles: Von Anfänger bis Profi und auch wir hatten unseren Spass und fuhren unfallfrei die super Strecken ins Tal.

 

Nach 3 Tagen „Halligalli“ in Whistler wurde es uns dann aber auch wieder zu viel und wir fuhren auf dem Sea-to-Sky Highway weiter Richtung Westküste. Die malerische Strasse oben auf der Klippe verbindet Whistler mit Vancouver und bietet schöne Aussichten. Direkt am Meer mit genialer Aussicht übernachteten wir nochmals eine Nacht.  

 

Nach einen ausgiebigem Frühstück hetzten wir Bagheera am nächsten Tag durch Vancouver Downtown, bevor wir Kanada Richtung USA wieder verliessen.

Fazit

British Columbia ist unglaublich vielseitig: es hat Berge, Wüstensteppen und das Meer sowie die Weltstadt Vancouver. Uns hat die Gegend sehr gut gefallen und wenn wir in Zukunft mal wieder nach Westkanada reisen werden, dann wird die Destination definitiv British Columbia sein.

 

Golden/Kicking Horse Resort

Das Resort ist auf jeden Fall empfehlenswert für Downhillstrecken. Es ist ein relativ kleines Resort und daher nicht so überlagert. Man kann von Anfänger- bis zur Profistrecke auswählen und das Tagesticket mit 30$ ist für die Gegend relativ günstig. Vor Ort kann das Bike und die ganze Ausrüstung inkl. Bahnticket für 130$ gemietet werden. Ca. 10km vom Resort entfernt gibt es viele Crosscountry Strecken, die laut Locals sehr gut sind.

 

Whistler

Whistler ist riesig und war für unsere Verhältnisse sehr überfüllt. Sehen und gesehen werden würde als Motto für Whistler gut passen. Auf den Downhillstrecken hatte es alles von Anfänger bis Profis, die jedoch äusserlich alle kaum zu unterscheiden waren. Die meisten mieten wohl die Ausrüstung vor Ort. Whistler ist natürlich auch um einiges teurer als andere Resorts in der Umgebung. Für eine Tageskarte muss man hier 60$ hinblättern und um ein Bike zu mieten nochmals 100$ pro Tag, die restliche Ausrüstung noch nicht inklusive. Mit unserem All-Mountainbike und normalen Helm sowie Knieschoner konnten wir ohne Probleme die grünen - sowie die blauen Strecken fahren. Wobei die blauen Strecken um einiges mehr Spass machten, da diese einige Jumps, Wallrides und Steilkurven aufweisten. Vor lauter Fahren, hatten wir diesmal keine Zeit um Fotos oder Filme zu machen :)