15 Reisebericht: Alberta und die Rocky Mountains

Reisezeit: 17. Juli - 2. August 2013

Gefahrene Kilometer: 1'287km

Besuchte Provinzen: Alberta

Durchschnittstemperatur tagsüber: ca. 20 Grad

 

Wieder nach Kanada eingereist – viele Bären gesehen – anspruchsvolle Wanderung unternommen – 2 Wochen zusammen mit Freunden gereist – 1 Nacht ungeplant im Hotel verbracht - 400km Schotterpiste gefahren - Rammböcke gesehen – viele Mountainbiketrails gefahren – Gletscher bestaunt – Fondue gegessen

 Nach fast einem Monat USA reisten wir wieder nach Kanada. Der Grenzübergang direkt neben dem Nationalpark war absolut problemlos. Ausser unseren Pässen mussten wir nichts vorweisen und es hiess: „Welcome back in Canada“.

Als erstes fuhren wir in den relativ unbekannten Waterton Lake National Park. Waterton ist neben dem Banff – und Jasper Nationalpark eher eine ruhige Oase und wird nicht von ganz so vielen Touristen im Sommer besucht. Im Park leben einige Wildtiere unteranderem Grizzlies, Schwarzbären, Wapitis, Pumas, Hirsche etc.

 

Die Parkfläche von 525km2 ist ein Paradies für Wanderer und somit unternahmen wir eine wunderschöne, aber sehr anspruchsvolle Wanderung zum Crypt Lake, die zu einer der schönsten in den Rocky Mountains zählt.

Nach einer 15-minutigen Bootsfahrt wurden wir am Startpunkt der Wanderung abgesetzt. Nach 30 Minuten Marsch entdeckten wir ca. 20 Meter vor uns einen Schwarzbären beim Fressen, danach ging die Wanderung stetig bergauf und wir gewannen immer mehr Höhenmeter. Kurz vor dem Gipfel gab‘s noch paar Kletterpartien und einen etwas engen Tunnel zu überwältigen. Oben am Crypt Lake angekommen machten wir eine kurze Verschnaufpause und genossen die Aussicht bevor es wieder zurück zum Bootsanleger ging. Geschafft und müde kamen wir abends auf dem Camping an, wo uns unser neues Haustier Carlos (Erdhörnchen) direkt mit einem Alarmpfiff begrüsste.

 

Wir verliessen den National Park Richtung Norden, um uns mit unseren Schweizer Freunden Simone & Michael mit Defender Fritz zu treffen. Kennengelernt haben wir uns durch den Landy und das Reisen und haben uns praktisch gemeinsam auf unsere Auszeit vorbereitet - mit dem Unterschied, dass die Drei eine 2-jährige Reise vor sich haben. Sie sind seit Mai 2013 unterwegs und werden in den kommenden Monaten die bekannte Panamericana-Route bis runter in den südlichsten Ort von Südamerika fahren.  

 

Die Wiedersehensfreude war gross und wir genossen unseren ersten Abend zusammen am Lagerfeuer. Am nächsten Tag mussten wir unsere gemeinsame Reiseroute ein wenig anpassen, da die geplante Schotterpiste wegen den Überschwemmungen vom Juni noch immer gesperrt war. Gleichzeitig zeigte sich Fritz performance-technisch nicht von seiner besten Seite und hatte teils Mühe mit Bagheera mitzuhalten.

 

Um das Leistungsproblem zu beheben, beschlossen wir eine Landy spezialisterte Garage in Calgary aufzusuchen. Leider konnte die Garage das Problem an Fritz nicht direkt bei unserer Ankunft  beheben und somit verbrachten wir eine ungeplante Nacht im Hotel. Am nächsten Mittag wurde das Problem an Fritz vorübergehend behoben und wir zogen weiter Richtung Norden.

 

Bagheera und Fritz freuten sich, dass wir die über 400km Schotterpiste in Angriff nahmen. Unterwegs fanden wir schöne und teils einsame Schlafplätze. In Hinton angekommen checkten wir erst einmal wieder in einen schönen Campingplatz ein: Alles war staubig und wir brauchten dringend eine Dusche!

Als nächstes Ziel stand der Jasper National Park auf unserem Plan.

Dort angekommen bezogen wir einen der wenigen freien Campingplätze. Im Hochsommer sind hier meistens alle Plätze schnell ausgebucht.

 

Während Simone & Michi in den kommenden Tagen die Wanderwege abcheckten, fuhren wir einige Mountainbike-Strecken wie z.B. den super schönen Valley of the Five Lakes Trail. Nach 5 Tagen verliessen wir Jasper wieder und fuhren gemeinsam den 230km langen 93-Highway der besser unter dem Namen Icefield Parkway bekannt ist. Wir genossen die schöne Fahrt durch die Berglandschaft und hatten immer wieder Sicht auf diverse Gletscher.

 

Fast unbemerkt fuhren wir in den Banff National Park hinein. In der Nähe des bekannten Columbia Icefield suchten wir uns einen Campingplatz und machten uns auf eine kleine Wanderung. Oben auf der Erhebung angekommen konnten wir die schöne Aussicht auf den Saskatchewan Gletscher geniessen.

Die Weiterfahrt auf dem Parkway blieb spannend und hinter jeder Abbiegung verbargen sich weitere Highlights wie zb. Die Weeping Wall, eine hochaufragende Felswand oder der fast schon kitschige Peyto Lake. Nach 230km erreichten wir das Dorf Lake Louise.

 

Das Wetter wollte nicht ganz so mitspielen, aber wir wagten uns trotzdem auf eine Mountainbike Tour, die schlussendlich am berühmten Lake Louise endete. Am Abend  feierten wir den Schweizer Nationalfeiertag (1. August) traditionell mit Käse-Fondue und genossen unseren letzten gemeinsamen Abend.

 

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns nach 2 gemeinsamen Wochen von Simone, Michi & Fritz und zogen weiter Richtung Westen in unsere letzte kanadische Provinz British Columbia.

Fazit

Alberta hat als Provinz wirklich viel Outdoor zu bieten und hat uns sehr gut gefallen. Wie immer haben wir die Städte aber grosszügig umfahren. Wettertechnisch hatten wir im Grossen und Ganzen sehr viel Glück: tagsüber war es meist sehr schön und nachts teilweise bissig kalt.

 

Waterton Lake National Park

Der Abstecher auf die kanadische Seite hat sich sehr gelohnt. Das kleine Dorf Waterton bietet alles was man braucht, um gut eine Woche oder länger zu verweilen. Trotz Hochsaison fühlte es sich überhaupt nicht überfüllt an.

 

Jasper National Park

Der Nationalpark hat so einiges zu bieten und man kann gut eine ganze Woche in Jasper verweilen. Im Dorf bekommt man alles was man braucht: Benzin/Diesel, Lebensmittel, Restaurants, Bike- und Outdoorshops etc. Die richtige Unterkunft gibt es für jeden Geschmack: von Campingplätzen bis Hotel und Lodges ist alles vorhanden. Oftmals werden die Campingplätze mit „Full“ in der Hochsaison ausgeschrieben, obwohl noch einige Plätze frei sind. Mit dem Landy hat man immer irgendwo noch Platz – das war mindestens bis jetzt unsere Erfahrung. Trotz allem sollte man möglichst früh am Morgen auf den Campingplatz fahren, um sich einen Platz zu sichern. Der Park bietet nebst vielen Wanderwegen auch einige abwechslungsreiche Singletrail Mountainbike Strecken an. Alle sind in Reichweite des Dorfes und vor Ort kann man – falls nötig - die komplette Ausrüstung mieten. Bike- und Hikingmaps gibt es jeweils gratis im Visitor Center.

 

Banff National Park

Dieser Park ist ein wenig mehr besucht als der Jasper National Park und hat einige Highlights auf dem Icefield Parkway zu bieten. Wir entschlossen uns jedoch nicht den ganzen Park zu besuchen und liessen die Stadt Banff aus. Lake Louise ist überfüllt mit Touristen, die alle schnell ein Foto vom Lake, dem Gletscher und dem bekannten Hotel im Hintergrund schiessen wollen. Auf unserer Biketour trafen wir aber nur auf eine handvoll Leute. Im allgemeinem ist man für Mountainbike Touren besser in Jasper bedient.

 

Reisen mit Simone & Michi & Fritz

Wir haben uns sehr über das gelungene spontane Treffen mit den Dreien gefreut. Natürlich hatten wir uns einiges zu erzählen, nachdem alle schon mehr als 2 Monate „On the Road“ waren.  Unsere 2 Defenders fielen auf der Strasse sehr auf und einige Leute freuten sich riesig 2 Landys gleichzeitig zu sehen.