14 Reisebericht: Wyoming: Grand Teton & Yellowstone

Reisezeit: 3. - 9. Juli 2013

Gefahrene Kilometer: 1'326 km

Besuchte Staaten: Wyoming

Durchschnittstemperatur tagsüber: ca. 27 Grad

Unendlich viel unbewohntes Land gesehen - 2 National Parks besucht - viele Male über 2'000 m.ü.M. übernachtet - schöne Berge bestaunt - geothermische Naturwunder beobachtet - Bisons und Grizzlies gesehen

 

Der Staat Wyoming begrüsste uns mit dem Slogan „Forever Western“.  Der am

dünnsten besiedelte Bundesstaat der USA ist bekannt für den Wilden Westen und seine Cowboys sowie für seine hohen Berge.

 

Wir fuhren bei schönstem Wetter kilometerlange Highways vorbei an unendlich grossen Graslandschaften. Ab und zu kam mal wieder eine Abzweigung, die in eine riesige Ranch oder in eine industrielle Einrichtung führte. Wyoming hat so einige Bodenschätze und steht bei der Kohleproduktion in den USA an erster Stelle, ausserdem hat es noch jede Menge Erdgas, Rohöl und Diamanten.

 

Auf halbem Weg zum westlichen Teil des Staates schlugen wir an einem schönen Platz direkt am Fluss unser Camp auf. Zufällig auch mitten im Fliegenfischerparadies, wie uns unser Nachbarn Janice & Wayne aus Nebraska bestätigten. Wayne ist ein passionierter Fliegerfischer mit viel Erfahrung und lud Mike als Fliegenfischer-Newcomer direkt auf eine Abendlektion ein. Das liess sich Mike natürlich nicht entgehen und bekam von Wayne auch noch einige Insider Tipps.

Am 4. Juli, dem National Feiertag der USA (Independence Day), fuhren wir weiter westlich und machten einen Zwischenhalt im Dorf Lander. Als wir ankamen war leider die Independence Parade gerade in den letzten Zügen und wir konnten nur noch das Schlusslicht der wasserspeienden Feuerwehrwagen bestaunen. Von Lander aus fuhren wir eine geschotterte Passstrasse in den National Forest. Der über 2‘000 m.ü.M gelegene Wald war unglaublich schön und überall hatten Einheimische bereits ihre Camps mit ATVs, Motocross etc. aufgebaut. Spät abends kamen wir an unserem einsamen Platz am Fluss an. Und um kurz vor Mitternacht hatten wir für uns ganz alleine ein riesiges Feuerwerk in Form eines grossen Gewitters. Dank unserem Weather Band waren wir vorgewarnt und hatten vorsichtshalber unser Zelt nicht aufgeschlagen.

 

Nach der unruhigen Nacht fuhren wir am nächsten Tag zu unserem eigentlichen Etappenziel: Den Grand Teton National Park. Die Aussicht auf die vom Gletscher geformten Berggipfeln (teils über 4‘100 m.ü.M), ist gigantisch. Da die Campings im Park alle überfüllt waren, verliessen wir abends den Park wieder und fuhren über eine schöne Schotterpiste in den National Forest neben an. Hier campten wir zum ersten Mal seit unserer Abreise auf über 2‘300 m.ü.M. 

 

Früh morgens machten wir uns wieder auf den Weg in den National Park und holten uns ein Boat Permit für unser Kajak. Mit schönster Aussicht paddelten wir ein wenig im glasklaren Bergsee und Mike hängte ab und zu mal seine Fischerrute ins Wasser. Abends fuhren wir wieder in den National Forest und traffen unterwegs prompt auf 3 Grizzlybären, die wir gut beobachten konnten.

 

Am nächsten Tag verliessen wir den Park und fuhren weiter in den ältesten Park der Welt, in den Yellowstone National Park. Unter dem Yellowstone National Park brodelt eine gigantische Magmakammer, die an der Oberfläche farbenfrohe Spektakel und bizzare Landschaftformationen erschafft. Mehr als die Hälfte aller Geysire der Welt befinden sich in dieser Gegend. 

 

Es ist Hochsommer und somit Highseason – Der National Park ist mit Touristen, wie uns, überfüllt. Um der Masse ein wenig zu entgehen, beschäftigten wir uns tagsüber mit Wäschewaschen, mal wieder richtig Duschen und Picknicken. Gegen 14 Uhr machten wir uns mit dem Bike und Anglerrute gemütlich auf einen kleinen Trail zum Lone Star Geysir. Dieser Geysir bricht in etwa nur alle 3 Stunden aus, aber natürlich nicht wenn wir dort sind. Später setzten wir uns gemütlich an den Fluss ….naja und die einen unter uns eher in den Fluss, natürlich samt Fliegerfischerrute.

 

 

Pünktlich um 17 Uhr fuhren wir zur Hauptattraktion des Parkes: Zum Old Faithful Geysire, der in etwa alle 90 Minuten 14‘000 bis 32‘000 Liter Wasser zwischen 30 und 55 Meter hoch in die Luft speit.

 

Ab 18 Uhr stürmen die Touristen langsam aus dem Park und wir fuhren weiter zu den nächsten Attraktion wie dem Black Sand Basin, den Grand Prismatic Spring und dem Fountain Paint Pot. Spät abends kamen wir in unserem vorreservierten Camping an, genau wieder pünktlich zum abendlichen Sommergewitter.

 

Am nächsten Tag fuhren wir durch die schöne Landschaft weiter östlich und besuchten das bekannte Norris Geysir Basin. Später legten wir einen ungeplanten Stopp in einem der Villages im Park ein: Seit einigen Tagen wollte Bagheera im ersten Gang nicht mehr gut anfahren und daher wechselten wir kurzer Hand einmal den Dieselfilter auf dem Parkplatz.

 

 Da die Campings im National Park alle komplett ausgebucht waren, machten wir uns auf dem Weg in den nahegelegenen National Forest und sahen unzählige Bisons auf den Wiesen in Herden rumstehen. Die einen unter ihnen wagten sogar eine Strassenüberquerung inkl. Jungtier.

 

Abends nächtigten wir wieder im National Forest in der Bär-Area, wo sogar zelten verboten ist. Für uns kein Problem und wir machten es uns im Inneren des Fahrzeugs bequem. Früh morgens fuhren wir wieder in den Park und stoppten an einem schönen Flussplatz. Mike konnte für paar Stunden fischen, während ich die Bisonherde beobachte. Zum Abschluss des Tages stoppten wir noch bei den Mammoth Hot Springs beim Nordeingang, bevor wir den Park verliessen.

 

Nun befinden wir uns bereits im nächsten Staat genauer in Montana: Berühmt für den weiten Himmel, Fliegenfischen, Cowboys und Grizzly-Bären.....scheint genau der richtige Ort für uns zu sein :)...mehr dazu im nächsten Bericht.

Fazit

Der östliche Teil von Wyoming würden wir eher als langweilig und eintönig beschreiben. Der westliche Teil des Staates hat dafür umso mehr zu bieten: Unendlich viel Land und Flüsse und wenig Einwohner. Wir als Bergfans fanden es natürlich auch mal wieder schön sich bei über 1'000 m.ü.M. zu bewegen.

 

Grand Teton National Park

Dieser Park steht zu Unrecht im Schatten des Yellowstone Parks. Er ist von etwas weniger Touristen besucht, aber gegen Mittag wird es auch hier überall an den Highlights eng. Ab besten man fährt vor 8 Uhr in den Park und geniesst bis ca. 10 Uhr die relative Einsamkeit oder man unternimmt Aktivitäten in den Abendstunden.

 

Wir trafen viele Kletterer und Rennvelofahrer, für beide scheint die Gegend ein Paradies zu sein. Die Aussicht auf die Bergspitzen erinnerte uns oft an Zuhause. Es gibt auch einige Wandermöglichkeiten, aber wir entschieden uns diesmal fürs „Böötlen“ auf dem See. Die Campings im Park sind im Sommer alle schon früh morgens ausgebucht, aber unweit von der Parkgrenze befindet sich der super schöne Teton National Forest und da findet man immer ein Plätzchen.

 

Yellowstone National Park

Ja in der Tat, den Park muss man einfach gesehen haben. Die geothermischen Wunder sind faszinierend und schön. Der bekannte Geysir Old Faithful gehört wohl zum Must-Do, aber auch die kleineren Geysire sind genauso spannend und haben weniger Leute. Der Park ist beliebt und im Sommer einfach sehr überfüllt. Nachdem man sich einen Parkplatz ergattert hat, kann man aber der Masse auf einem Trail sehr gut entkommen. 95% der Besucher schauen sich nur die Sehenswürdigkeiten entlang der Strasse an und fahren dann wieder weiter. Wir verlegten die Aktivitäten auf den Abend und konnten so relativ relaxet die Highlights des Parkes bestaunen.

 

Die Campings im Park sind im Sommer ab 14 Uhr alle meist ausgebucht. Am besten man reserviert früh morgens einen Platz oder man fährt abends jeweils, aus dem Park und fährt in den nächstgelegene National Forest. 

 

Im Park windet sich die Strasse wie eine 8 und daher würde man am besten bei einem der Eingänge rein und auch beim selben Eingang den Park wieder verlassen. So kann man alle Highlight vom Park besichtigen und muss nichts auslassen oder doppelt fahren. Der westliche Teil des Parkes zieht mit all den Geysiren etc. die Touristen an, dagegen ist der östliche Teil, eher weniger besucht und gefiel uns fast noch besser. Im östlichen Teil sieht man auch eher die wilden Tiere. 

 

Im allgemeinen ist der Park aber sehr kommerziell: es hat ganze Touristenstädte im Park mit Tankstellen, Post Office, Foodläden und Restaurants etc....Geldverdienen steht hier sehr hoch auf der Liste, auch wenn nebenbei noch versucht wird die Natur zu schützen.