08 Reisebericht: Upper New York State & New England

Reisezeit: 5. - 16. Mai 2013

Gefahrene Kilometer: 1‘853 Kilometer

Besuchte Staaten: New York, Vermont, New Hampshire & Maine

Durchschnittstemperatur tagsüber: ca. 17 Grad

 


Viele Fische gefangen – ausgefallene Brauerei besucht  – Landy in den Service gebracht – Ben & Jerrys Ice Cream gegessen – Das Meer wieder gesehen – den Acadia National Park besucht

Nachdem wir die Niagarafälle hinter uns gelassen haben fuhren wir weiter entlang dem Lake Ontario bis hinauf zur Thousand Island Region. Die schönen Plätze entlang dem See waren alle ausgestorben, man merkt, dass hier die Saison erst Ende Mai startet. Wir entschieden uns weiter östlich in die Adirondack Region zu fahren. Die 24‘281 km2 grosse Park- und Waldfläche, die sich von der Mitte des Staates bis zur kanadischen Grenze erstreckt umfasst Städte, Berge, Seen und Flüsse. 

Am Fish Creek Pond nahe des Saranac Lake ergatterten wir uns ein Traumplätzchen bei super Wetter und absoluten Menschenleere. Mike nutzte die Gelegenheit als einziger Angler anwesend zu sein und holte ein Fisch nach dem Anderen aus dem See, während ich gemütlich in der Hängematte am Lesen war. Die Fische mussten wir alle wieder freilassen, da der Bass Fish (Barsch) von Ende April bis Anfangs Juni nicht gefangen werden darf.

 

Weiter fuhren wir durch die Ortschaft Lake Placid. Kaum vorstellbar, dass der kleine Ort 1932 und 1980 im Zentrum der Aufmerksamkeit der ganzen Welt stand. Hier fanden damals die Olympischen Winterspiele statt. Die ganze Einrichtung und die Infrastruktur sind noch erhalten und so trainieren immer noch viele Spitzensportler hier. Mit der Fähre überquerten wir den Lake Champlain und verliessen den Staat New York Richtung Vermont.

Zuerst besuchten wir in South Burlington die lokal bekannte Brauerei Magic Hat. Das Design ist sehr einzigartig und speziell, eine Mischung aus Bier und Kunst. Uns gefiel es und das Bier war ebenfalls sehr gut. Gewappnet mit einem 6-Pack Magic Hat Bier fuhren wir zum Camping im nördlichen Burlington.

 

Für die Stadtbesichtigung fuhren wir mit unseren Mountainbikes ins Zentrum. Burlington ist eine hippe Universitätsstadt und zählt laut Lonley Planet zu den Städten, in der man selber gern wohnen würde. Uns hat die Kleinstadt sehr gut gefallen, die Läden und Leute sind anders als bisher in den USA gesehen: Ein Mix aus Hippie und Alternative und ja, ich wäre gerne hier aufs College gegangen :)

Am nächsten Tag hatte unser Landy Bagheera einen Termin für einen General Check-Up. Wir fuhren zur Land Rover Spezialisten Garage Rovers North bzw. zu Congleton Racing and Restoration in Westford VT, wo uns früh am Morgen bereits Taylor erwartete. Nach einer kurzen Besprechung überliessen wir Taylor unseren Landy.

 

Kurz darauf lernten wir Thompson, der Art Director vom Rovers North Magazin und Zack den Fotografen kennen. Taylor stiess später  mit guten News zu uns: Bagheera ist im super Zustand, ein paar Flüssigkeiten wurden nachgefüllt, 2,3 Sachen ersetzt bzw. repariert und neue Ersatzteile eingepackt.

 

Ausserdem hat Taylor noch ausdrücklich erwähnt, dass alles was an unserem Landy bisher gemacht wurde qualitativ sehr gut ist und er diese Qualität noch nicht oft gesehen hat – an dieser Stelle vielen Dank an Anna und das Overlandtechnics Team in Dürnten ZH. Nach einer kurzen Vorführung von Bagheera und einem kleinen Fotoshooting verliessen wir Westford wieder.

->>Blogeintrag von Rovers North über unseren Besuch ist online hier ersichtlich.

Natürlich wollten wir den Staat Vermont nicht verlassen, ohne der  weltbekannten Eiscreme Fabrik Ben & Jerry’s einen Besuch abzustatten. In Waterbury begann die unglaubliche Erfolgsgeschichte der Ice Cream Marke.

 

Ben Cohen und Jerry Greenfield besuchten im Jahr 1977 für 5 Dollar einen „How to make your own Ice Cream“  Workshop und kreierten danach ihre eigene Ice Cream Marke Ben & Jerry’s. Nebst dem speziellen Glacé ist auch ihr Business Concept einzigartig: Sie engagieren sich in vielfältiger Weise in verschiedenen sozialen Bereichen und Projekten. Sie unterstützen aber vor allem lokale Farmers und machen Fair Trade. Nach einer Produktionstour konnten wir noch die neuste Ice Cream Kreation, einen Mix aus Blackberry und Blueberry, kosten. Falls das Feedback der Besucher mehrheitlich positiv ausfällt, kann man diese Kreation schon bald in den Läden kaufen. Wir würden uns freuen und wären mit Sicherheit kaufstarke Abnehmer  der Sorte :)

 

Weiter ging es östlich in den Staat New Hampshire. Die Leute aus dem Bundesstaat sind stolz auf ihre unabhängige Gesinnung und dies wiederspiegelt sich in ihrem Staatsmotto, welches auf jedem Autonummernschild abzulesen ist “Live free or Die“ (frei leben oder sterben). Die Gegend ist ein Magnet für Outdoorler. Das Wetter spielte leider bei unserem Besuch nicht gerade mit, trotzdem fuhren wir am 2. Tag die Panoramastrasse Kancamagus, was uns direkt in den Staat Maine brachte. 

Auf unserer Küstenfahrt machten wir Halt im Camden. Das Hafendörfchen Camden ist etwas für Schiffsbegeisterte: Dies ist der Heimathafen der berühmten Windjammerflotte (mehrmastige Segelschiffe) von Maine. Bei Regen und Nebel besichtigten wir die Schoner (zweimastige Segelschiffe) im Hafen und schlenderten durch die Main Street. Am nächsten Tag zeigte sich endlich die Sonne wieder und wir genossen vom Mt. Battie den wunderbaren Blick auf Camden und die umliegende Umgebung, bevor es uns weiter nördlich zog.

Mit einem kurzen Stopp im Küstendörfchen Blue Hills fuhren wir weiter in den Acadia National Park. Der 161 km2 grosse Park ist vor allem bekannt für seine steilen Meeresklippen und das tosende Meer. An den folgenden Tagen besuchten wir die Parkhighlights wie den Sand Beach, das Thunder Hole und die Otter Cliffs. Auch das Durchschlendern der Küstenortschaft Bar Harbor stand auf unserem Touristenprogramm.

 

Ein weiteres Parkhighlight, den Sonnenaufgang auf Cadillac Mountain wollten wir natürlich nicht verpassen und so standen wir an einem klaren Morgen um 3:45 Uhr auf um pünktlich um 5:08 die Sonne aufgehen zu sehen. Vom Aussichtspunkt beobachteten wir mit dem Fernglas gespannt das Meer bzw. die Ebbe. Bei Low Tide kann man sozusagen über den Meeresgrund einen Morgenspaziergang von Bar Harbor zur Insel Bar Island machen. Unsere Maine Durchquerung führte uns ins sogenannte Downeast Maine. Im Cobscook Bay fanden wir einen super schönen Platz direkt an der Bucht. Weit und breit war niemand in Sicht - dass sind wiederrum die Vorteile der Off-Season, die wir sehr schätzen.

 

Nach 2.5 Monate verabschieden wir uns vorerst von den USA und ziehen nun weiter nach Kanada, genauer in die Maritime Provinzen.

Fazit

New York

Entlang des Lake Ontario hat es einige schöne Plätze (State Parks), die jedoch meist vom Staat geregelt werden und daher sehr kommerziell sind. Im allgemeinem erwacht in New York alles ein wenig später: Praktisch 90% der Campgrounds und sonstigen Einrichtungen haben noch bis Ende Mai geschlossen. Die Adirondack Region mit ihren unzähligen Seen hat uns am besten gefallen. Das Besitzen eines eigenen Kanus wäre hier ideal gewesen. Es gab unzählige Möglichkeiten mit dem Kanu und dem Zelt campen zu gehen.

 

Vermont

Wir haben leider nicht viel von Vermont gesehen, aber alleine für das feine Ice Cream erhält der Staat 10 Punkte. Braucht man eine gute Land Rover Adresse ist man bei Rovers North auf jeden Fall richtig aufgehoben. Sie verfügen über ein riesiges Ersatzteillager und haben wirklich Erfahrung mit Defender. Sie verschicken auch die Ersatzteile quer durch USA oder Kanada. Die Leute vor Ort sind super nett und sehr hilfsbereit.

 

New Hampshire

Leider spielte hier das Wetter nicht so mit und wir haben den Staat im Eiltempo durchquert. Hier hätte es uns aber bestimmt sehr gut gefallen.

 

Maine

Den Staat Maine muss man mit seinen endlosen Wälder, schroffen Klippen und malerischen Häfen einfach lieben. Das Küstendörfchen Blue Hill ist das Mekka für Künstler und Kunsthandwerker. Leider waren alle Galerien“ close for the season”. Bei der grössten Galerie durften wir ausnahmsweise für paar Minuten rein, obwohl diese eigentlich geschlossen war. Schade wir hätten gerne mehr gesehen. Der Acadia National Park ist sehr schön, aber einige Strassen und Zugänge waren wegen Off-Season geschlossen. Ansonsten ist der Park unserer Meinung das perfekte Familienausflugsziel: Wander- und Bikewege sind genügend vorhanden und alles gut signalisiert und dem Level entsprechend ausgelegt.