06 Reisebericht: Fahrt über den Blue Ridge Parkway

Reisezeit: 14. – 24. April 2013

Gefahrene Kilometer: 1'684 Kilometer

Besuchte Staaten: North Carolina, Virginia, West Virginia

Durchschnittstemperatur tagsüber: ca. 16 Grad

Coole Zeit mit super Leuten verbracht – Landy Schlüsselproblem gelöst – erster Ölwechsel durchgeführt – Aussenfach eingebaut – das grösste Haus der USA besichtigt – das erste Mal im Wald stecken geblieben – über 700 km Panoramastrasse gefahren

Nach unserem Trip durch die Smoky Mountains machten wir einen Abstecher nach Asheville, genauer gesagt in die Ortschaft Fletcher NC. Hier besitzen Justin und Chris je ihr eigenes Geschäft (www.ujointoffroad.com) 


Justin und seine Freundin Heather haben wir am Mountainbike Rennen in Tsali kennengelernt. Die Beiden und ihre 2 Hunde Jack und Deuce sind zurzeit auf Haussuche und wohnen daher vorübergehend in ihrem umgebauten Ambulanzwagen auf dem Vorplatz ihrer Garage. Auch wir parkten Bagheera auf dem Vorplatz und konnten die kommenden Nächte da verbringen. 

 

Justin schickte uns als erstes zum lokalen Land Rover Spezialisten, damit wir unser Schlüsselproblem lösen konnten. Wir hatten Glück, die Land Rover Garage hatte die passenden Schlüssel an Lager und nach einem Abstecher zum lockalen Schlüsselservice hatten wir endlich wieder 2 Starterschlüssel und ein Problem weniger.

In Tsali haben wir uns mit Justin über das nützliche Landy Aussenfach im Radkasten-welches wir nicht hatten-diskutiert. Wir haben ihm erzählt, dass dies wohl das nächste Projekt an Bagheera sein wird. Als wir dann in Fletcher bei ihm in der Garage waren, hatte uns Justin gleich nochmals auf das Projekt angesprochen und meinte, dass er die Box am nächsten Tag für uns machen könnte. Wir zögerten nicht lange und nahmen das Angebot an.

 

Justin entwarf die Box erst auf dem PC, danach fuhren wir mit der Aluplatte zu einem Schlosser mit der passenden „Schneidemaschine“. Zurück in der Garage schweisste Justin die Teile zusammen, Mike konnte ab und zu mithelfen, aber vor allem mitlernen.

 

Damit es mir währenddessen nicht langweilig wurde, führte ich zusammen mit Ben (Mitarbeiter von Chris) den ersten Ölwechsel bei Bagheera durch. Abends gingen wir dann noch ins 1$-Kino, in dem sogar eine Serviertochter einem das Popcorn und den Milkshake an den Platz brachte. Am nächsten Morgen wurde die Box eingepasst und fertig war der Zauber. Der neue Stauraum ist super! Vielen Dank Justin

Justin und Heather nahmen sich extra noch den kommenden Nachmittag für uns frei und besorgten Tickets für das Biltmore Estate. Mit 250 Zimmern (alleine davon 43 Badezimmer), 65 Kaminen und einer Bowlingbahn ist das Anwesen eine Art amerikanisches Versailles. Es ist das grösste Privatwohnhaus in den USA. Das Anwesen mit dem 101 ha Grundstück ist wirklich unglaublich. Leider durften wir im Haus keine Fotos machen.

Spät abends fuhren wir zu viert mit den Hunden und unseren Autos in den Pisgah Forest. Justin wollte uns ein schönes Plätzen mitten im Wald zeigen. Unerwartet regnete es praktisch die ganze Nacht durch und verwandelte den Waldboden in einen Sumpf. Der Weg, der normalerweise für Offroad Fahrzeuge kein Problem ist, verwandelte sich in eine Schlammstrecke.

 

Wir fuhren erst mit Bagheera voraus, damit Justin‘s 6-Tönner den Weg nicht schon schlimmer machte. Bagheera’s Räder waren aber bereits nach einer kurzen Strecke voll Schlamm und ein Weiterkommen war unmöglich. Justin mit seinem Ambulanzwagen und den 2 Seilwinden musste her.

 

Auch er blieb anfangs stecken und musste sich erst mit den Seilwinden aus dem Sumpf herausziehen. Dann waren wir mit Bagheera an der Reihe und hängten uns an seine hintere Seilwinde. So ging es Meter für Meter, bzw. Baum für Baum weiter. Das war ein Erlebnis :).

 

Mit den schlammgebadeten Fahrzeugen und wir völlig durchnässt besuchten wir noch den Wasserfall Looking Glass und den bekannten Sliding Rock, bevor wir auf den Blue Ridge Parkway hochfuhren. 

Die ersten 30 Meilen auf dem Parkway begleiteten uns Justin und Heather noch, bevor wir uns mit einem Lichthuppen von den Vieren verabschiedeten. Wir hatten eine super Zeit in Asheville und freuen uns über die neue Freundschaft, die dadurch entstanden ist. Auch ihre 2 Hunde Jack und Deuce haben wir ins Herz geschlossen.Nun waren wir wieder „Alone On The Road“ und dann erst noch auf dem bekannten Blue Ridge Parkway durch das sogenannte High Country von North Carolina. Der Blue Ridge Parkway ist eine 750 km lange Panoramastrasse, die vom Smoky Mountain National Park bis zum Shenandoah National Park durch die südlichen Appalachen führt.

Der schöne Strasse mit der Berglandschaft zeigte sich von seiner besten Seite mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Wir fuhren über 300 km und genossen die Aussicht.Die Campgrounds entlang am Parkway machen leider erst im Mai auf, somit verliessen wir die Strasse für eine Übernachtung. Am nächsten Tag fuhren wir weiter durch Virginia und sahen während der Fahrt einige Rehe. Unsere Reise ging weiter durch den Shenandoah National Park. Der 170 km lange Skyline Drive führt entlang des Rückgrats der Blue Ridge Mountains. Hinter fast jeder Kurve eröffnet sich eine neue imposante Aussicht. 

Nun hatten wir 2 weitere Highlights der Ostküste hinter uns und die Weiterreise führte uns, mit einem kleinen Abstecher nach West Virginia (Shopping im Cabelas), nach Pittsburgh PA . Hier werde ich Mike die Stadt zeigen, in der ich in den letzten 5 Jahren so viel Zeit verbrachte hatte, während er zuhause jeweils unser Haus „hüttete“.

Fazit

Eine super Erfahrung war der Besuch bei Heather/Justin und den restlichen Jungs in der Garage. Solche Begegnungen machen das Reisen spannend und sind oftmals der Unterschied zwischen Ferien und Reisen. Die Stadt Asheville haben wir nicht besucht, wir waren zu beschäftigt mit andern wichtigen Dingen. Anscheinend ist die Stadt aber einen Besuch wert und hat laut Reiseführer viel zu bieten.

 

Der Blue Ridge Parkway ist eine schöne Panaromastrasse aber längst nicht so „wild“ wie teils beschrieben. Ja es hat keine Tankstelle oder ein Fast Food Restaurant, aber an verschiedenen Orten kann man die Strasse verlassen und teils hat es bereits 100 Meter später schon eine Tankstelle oder eine Verpflegungsmöglichkeit. Wir verstehen unter „wild“ was anderes und wollten anfangs bereits unsere Kanister auf dem Dach füllen :). Im Allgemeinen hat uns der North Carolina Teil besser gefallen als der Virginia Teil. Im Herbst muss es hier super sein, ausser dass man wahrscheinlich vor lauter Verkehr die Aussicht nicht so geniessen kann. Der Skyline Drive im Shenandoah National Park hat uns fast besser gefallen als der Blue Ridge Parkway. Schade waren die Campgrounds auf dem Parkway und im Shenandoah Park alle noch geschlossen, den man hätte einige Wanderungen unternehmen können, dafür hatten wir die Strasse praktisch für uns alleine.

Noch was: Wir werden ab sofort keine Appalachen-Hikers per Autostopp mehr mitnehmen: die haben nun alle schon mehr als 1‘000 km hinter sich und riechen nicht mehr so frisch :)