Carretera Austral Bikepacking in Patagonien

Source: Wikipedia
Source: Wikipedia

Die Ruta 7 - besser bekannt als Carretera Austral - ist eine 1’240km lange chilenische Fernstrasse, die in Puerto Montt startet und im südlichen Städtchen Villa O’Higgins aufhört. Ab da geht es für den motorisierten Verkehr nicht mehr weiter.

 

Das Abenteuerliche an der Strasse ist, dass der Strassenbau noch immer nicht vollendet ist, d.h. ca. die Hälfte ist immer noch Schotterpiste und führt durch unglaubliche Landschaften der Anden und durch viele National Parks und geschützte Reservate.

 

Facts & Figures

Tage: 40 (27. Januar - 7. März 2023)

Velotage: 22

Gefahrene Kilometer: 1'099

Gefahrene Höhenmeter: 16'990

Längste Strecke in Kilometer am Stück: 75km

Längster Zeit in Std im Sattel: 5:40 Std

Unser Highlight: Cerro Castillo Wanderung, Patagonia Park, Marmorhöhlen, Übernachtung am Gletschersee

Platten: 1 (Corry)

 

Unsere GPS Route:

Bikepacking Carretera Austral Patagonien GPX Download


Vor unserem Start, rechneten wir uns aus, wie viel Zeit wir ungefähr für die gesamte Strecke benötigen werden, den wir planten kurz vor dem Ende der Strasse auf ein Schiff zu wechseln. Dieses fährt aber nur 1-Mal die Woche und ist schon Wochen im Voraus ausgebucht. Da wir schon so einige Horror-Stories über den Strassenzustand der Carretera Austral und die Wetterverhältnissen gehört haben, haben wir uns genügend Zeit eingerechnet.

 

Wir starteten unser Carretera Austral Abenteuer etwas nördlicher in Puerto Varas. Die ersten ca. 600 Kilometer bis nach Villa Cerro Castillo sind mittlerweile asphaltiert und sehr gut befahrbar. Wir kamen aber gut voran und wurden zunehmend auf den Teil gespannt, wo die asphaltiere Strasse aufhört. Das Wetter war grösstenteils richtig super, wenn es aber mal nicht gut war, legten wir einfach einen Pausetag ein. Angekommen auf der Schotterpiste und dem etwas wilderen Teil, kamen wir gut mit den Verhältnissen klar und merkten schnell, dass wir viel zu früh an unserem Ziel in Caleta Tortel ankommen würden. Somit machten wir unterwegs so einige «Zwangspausen» und nutzten den Luxus nur noch bei Sonnenschein zu fahren. Natürlich hatten wir somit auch Zeit für einige Wanderungen und ein paar touristische Aktivitäten, wie z.B. eine Bootstour zu dem Marmorhöhlen auf dem Lago General Carrera.

 

Während wir auf dem ersten Teil der Carretera Austral noch mehrheitlich auf Zeltplätzen übernachten, machten wir es uns auf dem zweiten Teil mit Übernachtungen in Hostals und Cabañas etwas gemütlicher. Dies war kein schlechter Entscheid, den umso südlicher wir kamen, umso unbeständiger war das Wetter, die Temperaturen und der Wind.

 

Nach insgesamt 22 Velotage kamen wir in unserem Ziel Caleta Tortel an. Da mieten wir uns für 4 Tage ein hübsches Cabaña und liessen unsere letzten gefahrenen Kilometer auf dem Südamerikanischen Kontinent review passieren. Es war in der Tat einer der schönsten Abschnitt auf unserer bisherigen Weltreise

 

In Caleta Tortel ging es für uns dann aufs Schiff nach Puerto Natales in den Süden. Die Überfahrt dauerte 44 Stunden (ohne Kabine, nur Sitze vorhanden) und führte uns durch viele Fjorde und Meeresengen. In Puerto Natales verbrachten wir nochmals 2 Wochen, aber ohne Bikes. Wir besuchten den weltbekannten National Park Torres del Paine und machten einen Abstecher nach Feuerland, um vor Ort die erste kleine Königspinguin Kolonie zu besuchen.